In unserer „Hoamat“ trugen die Frauen das „Dirndl“ in der einfachen Form des Leibl-Kittls. Das Dirndlkleid wurde zur Arbeit und in der Freizeit getragen. Für den Festtag gab es vor allem die Kopftuchtracht mit dem Spenserkleid. Junge Frauen trugen speziell im Salzkammergut das Kopftuch auch zum Dirndlkleid. Wenngleich dieser Kleiderbrauch in Steinbach nicht ortstypisch war, trug man dennoch im Verein bis Ende der 60er Jahre zum rosa Dirndl bei Trachtenfesten auch das Kopftuch.
Diese schönen, anmutigen Kopftuchtrachten wurden von den Steinbacherinnen zu den Hochfesten der Kirche bis in die 60er Jahre getragen (z.B. „die Kreuzerin und „die Öringmannin“ aus Unterfeichten). Die Goldhaube war hingegen in unserem Ort nicht so sehr verbreitet.
Trotzdem ist in der Pfarrchronik immer wieder bei den Berichten über große Fest (z.B. Goldene Hochzeit, Priesterjubiläum, zuletzt bei der Glockenweihe 1956) zu lesen „…und eine große Schar von Goldhauben war dabei….“.
Das Nachfragen bei den Älteren, woher denn diese „große Schar von Goldhauben“ kam, wenn die Goldhaube in Steinbach gar nicht so verbreitet war, brachte die Erklärung: „Wenn ein großes Fest gefeiert wurde, lieh man sich bei Verwandten und Bekannten im weiten Umkreis (bis Oberwang oder St. Georgen) die Goldhaube für den Festtag aus. So wünschte sich auch Bgm. Franz Föttinger, dass Goldhaubenfrauen das Fest der Einweihung des Gemeindehauses 1969 verschönern sollten. Und wieder war es so, wie bei den vielen Festen zuvor: „…eine große Schar von Goldhaubenfrauen und Kopftuchfrauen waren dabei“!
Fini Gebetsroither die selbst bei den Trachtenfesten (erstmals 1947 in Vöcklabruck) mit wenigen Frauen im Verein die Goldhaube trug, formierte von da an im „GTEV D`Schobastoan“ eine Goldhauben- und Kopftuchgruppe, die ab 1976 offiziell im Verein als eigene Gruppe Tätig und als Teilgruppe der „D`Schobastoana“ der landesweiten Goldhaubenbewegung angeschlossen ist. Im Verein organisierte Goldhaubenstrickkurse ließen die Gruppe rasch wachsen.
Weil einigen Steinbacherinnen bei der Hochzeit von Maria Gebhart die von Nußdorferinnen getragenen Perlhaube so gut gefiel, wurden 1977 in Steinbach die ersten Perlhauben unter der Anleitung von Maria Gebhart selbst gestickt. Seither bereichern die Perlhaubenfrauen gemeinsam mit den Goldhauben- und den Kopftuchfrauen die kirchlichen und weltlichen Feste in unserem Ort.
Am 12.2.1988 übernahm Michaela Spiesberger von Fini Gebetsroither die Leitung der Goldhaubengruppe und übergab diese am 14.2.2004 in Roswitha Gebetsroither.
Nach ihrer 19-jährigen Obfrauentätigkeit übergibt sie die Führung im März 2023 an gleich drei Frauen, die die Leitung als Team übernehmen (Melanie Ebner-Müller, Martina Auerbach und Johanna Santer).
Höhepunkt für die Goldhaubengruppe im Verein war sicherlich das Bezirksgoldhaubentreffen am 31.5.2004 mit der großen feierlichen Mai-Andacht beim Pfarrteich, an der etwa 650 Goldhauben- und Kopftuchträgerinnen teilnahmen.